Bloody Mary OS

 

Tablo reader up chevron

Why?

 Pov Mary


Wieder einer dieser Tage, ohne irgendeinen Sinn. Er wollte nichts weiter als zu sterben, was nach 400 Jahren ein berechtigter Wunsch ist, doch er konnte es nicht. Er hatte alles versucht, doch Knoblauch, Pflöcke oder Kreuze halfen bei ihm nichts. Er hatte es schon so oft versucht, fast täglich, sodass ihm jegliche Kraft fehlte. Nicht nur Körperlich, sondern auch Mental. Alles was er hatte, war Maria und sein Versprechen, aber Maria konnte ihn sowieso nicht leiden, weil er ein Vampir war.


Und so stand er wieder hier, auf dem Dach der Kirche, der Maria's. Er schaute in den wunderschönen Sternenhimmel, was ihn für ein paar Sekunden leicht lächeln ließ, welches so schnell wieder verschwand wie es gekommen war. 


Mary nahm einen letzten Atemzug, den er eigentlich zum überleben nicht bräuchte, und stürzte sich wieder mal von dem Dach der Kirche. Jedesmal mit der Hoffnung, er würde dadurch sterben. Aber niemals würde es funktionieren.


Nun lag er wieder blutverschmiert im Gras und schaute weinend zu den Sternen. Wieso konnte er nicht einfach von dieser Welt befreit werden? Wieso konnte er nicht einmal sterben?


Mary hörte das Geräusch einer Tür und Schritte, die immer näher kamen. Wer war das wohl? Er hatte doch nicht Maria geweckt, oder? Ob er sauer ist?


Pov. Maria


Er war tief und fest in einen Traumlosen Schlaf gesunken, welchen er wirklich brauchte. Wegen seiner ständigen Blutarmut war er oft sehr schlapp und kraftlos. Natürlich kam dies hauptsächlich von Mary, aber Blutarmut war immer noch besser, als von einem Vampir getötet zu werden. Mary brauchte sein Blut. Ohne dies hätte er viel zu wenig Kraft.


Doch plötzlich hörte er einen lauten Knall von draußen und wachte ruckartig auf. Er schaute sich im Raum nach Mary um, aber konnte ihn nirgends finden. 'Er wird doch nicht schon wieder...' dachte er sich und stand genervt auf. Maria zog sich schnell warme Klamotten an und ging nach draußen, um nach der Ursache des Knalls zu suchen. 


Lange musste er nicht suchen, denn direkt vor der Kirche kauerte ein zitterndes Rothaariges Wesen, um das sich bereits eine Blutlache gebildet hatte. "Mary..." seufzte Maria und ging langsam auf den weinenden jungen zu.


Mary starrte ihn nun mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck an und stotterte beim weinen, dass es ihm leid tut ihn geweckt zu haben. Maria hingegen schüttelte nur den Kopf und kniete sich zu dem kleineren. "Wieso?" Fragte Maria, während er Marys Kopf mit einer Hand anhob, um ihm ins Gesicht gucken zu können. "Wieso tust du das, wenn du doch weißt, dass es nichts bringt." Es war keine wirklich frage und trotzdem versuchte Mary darauf zu antworten, wobei er nur ein "I-Ich... will n-nicht ... m-mehr!" rausbrachte. 


Zu Marys Überraschung schloss der Blonde ihn in seine Arme und fuhr mit einer Hand immer wieder durch seine Haare. "Ich werde dich schon noch umbringen. Warte nur noch ein bisschen." Flüsterte Maria nur wenige Millimeter von Marys Ohr entfernt, was den Rothaarigen nur noch mehr zittern ließ. 


Als sich Mary nach einer Weile wieder beruhigt hatte, legte sich Maria mit Mary in den Armen auf das leicht feuchte Gras. Der Große war zu müde um jetzt wieder rein zu gehen und obwohl es Sommer war, brauchte man trotzdem noch ein wenig Wärme um es draußen auszuhalten, wozu sich Mary ziemlich gut eignete. Den Rothaarigen schien es nicht wirklich zu stören, im Gegenteil, er wirkte nicht mehr so verkrampft wie vorher und zitterte ebenfalls nicht mehr.


"Sag, Mary, wie ist es, wenn man nicht sterben kann?" brach Maria das Schweigen. 

Bei diesem Satz zuckte Mary zusammen und drückte sich etwas von Marias Brust weg, um ihm in die Augen sehen zu können. 

"Es ist grauenvoll. Du willst aufgeben, hast keine Kraft und fühlst dich vollkommen zerstört, aber du kannst nicht aufgeben. Dir wirst gezwungen weiter zu machen, egal wie weh es tut! Ich fühle mich vollkommen nutzlos. Ich kann ja noch nicht einmal sterben!" Ihm stiegen erneut Tränen in die Augen. "Alle hassen mich, ja sogar du und wollen mich tot sehen, aber es geht einfach nicht. Auch nach 400 Jahren voller Quahlen nicht!" 


Mary klammerte sich an Marias Pullover, bis er sich plötzlich hoch drückte und aufstehen wollte, aber Maria setzte sich auf und zog ihn wieder auf seinen Schoß. "Ich hasse dich nicht." Bei diesen Worten wurde Mary fast so rot im Gesicht wie seine Augen, und auch Maria konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, weswegen er den Kleinen schnell wieder an sich drückte. Das musste Mary nicht wissen. 


"Danke." Flüsterte Mary ganz leise. Maria, der Marys heißen Atem an seinem Hals spürte, streichte ihm erneut durchs Haar. "Wofür bedankst du dich?" Fragte er erstaunt. "Dafür, dass du mich nicht hasst." Der Blonde spürte nun ebenfalls wie seine Wangen leicht erröteten, was man auf seiner weißen Haut trotzdem sehr deutlich sehen konnte. 


"Es wird kalt." Sagte Maria und zog Mary mit sich hoch. Er bemerkte jedoch, dass Mary kaum laufen konnte wegen dem Hohen Blut Verlust. 'Obwohl er nicht sterben kann, kann er also trotzdem Mangelerscheinungen haben. Eigenartig.' Dachte sich der Größere und hob den Rothaarigen im Brautstil hoch. "I-Ich kann..." Begann Mary, aber wurde von Maria unterbrochen. "Nein. Sei einfach leise, ok?" Worauf Mary nur nickte und seinen Kopf an Marias Brust lehnte. 


'Seit wann mache ich mir eigentlich sorgen um den kleinen? Ich sollte nicht so Denken. Oder doch? Vielleicht bin ich wirklich zu kalt, wie Vater immer sagte.' 


"Mary?" Fragte er. "Mh?" Bekam Maria als Antwort. "Kannst du mir einen Gefallen tun? Versuch' heute nicht mehr dich umzubringen." Bei diesem Satz zuckten Marys Mundwinkel kurz nach oben, während er in Marias Augen blickte und nickte, bevor er sich wieder an den Größeren lehnte und eine Hand auf das Herz Marias legte. 


Maria ging mit dem müden Vampir in seinen Armen zu seinem Zimmer und legte ihn in sein Bett. Mary sah ihn fragend an und wollte grade wieder aufstehen, als Maria sich neben ihn legte und einen Arm um ihn schlang. Damit gab er dem schüchternen Kleinem zu verstehen, es wäre ok und er solle sich entspannen. Maria zog die Decke über die Beiden und zog Mary so nah an sich heran, sodass er den heißen Atem seines Gegenübers am Hals spüren konnte, was ihn erneut Farbe ins Gesicht brachte. Auch Mary legte nun seine Arme um ihn und legte ein Bein über das seine. "Ich habe Angst, bitte halte mich." Flüsterte er leise und schüchtern, wovon er dachte, dass Maria es nicht hören würde. Jedoch bekam er eine Antwort mit der er nicht Gerechnet hätte.


Maria drückte ihn noch enger an sich, als hätte er Angst, dass Mary sonst verschwinden könnte, und gab ihm einen Flüchtigen Kuss auf die Stirn. 


Mary der sowieso schon rot war, errötete nur noch mehr und gab einen leisen Fiep Ton von sich und schaute Maria in die Augen. "W-...was?" Stotterte er verwirrt. "Ich sagte doch sei leise." wären der dies sagte konnte er sich wirklich nicht länger ein Grinsen verkneifen. Obwohl der Rothaarige ca. 380 Jahre älter war als Maria, wirkte er so unerfahren und Unschuldig. 'Schon ganz süß, dieser Anblick.' Dachte sich der Blonde, wofür er sich selbst hätte Ohrfeigen können. 


Eine Weile schauten sich die Beiden so an. Der eine sehr verwirrt und der andere mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Als der Rothaarige begriff, was gerade passiert war, tat er etwas, das dieses Mal Maria schockierte und gleichzeitig überwältigte.


Mary hatte seine Augen geschlossen und seine Lippen auf die Marias gelegt. Nach einer Weile der Erkenntnis schloss auch Maria seine Augen und genoss die Nähe des anderen. 'So weich...' war alles was er denken konnte. 


Nachdem Mary sich von ihm gelöst hatte, legte er seinen Kopf zurück an Marias Hals und legte ebenfalls eine Hand an sein Herz. Er wollte seine Wärme und seinen Herzschlag spüren. Er wollte ihn am Leben wissen. 


"Gute Nacht." Flüsterte der Rothaarige. "Dir auch." Bekam er als Antwort, während immer noch ein Arm um ihn geschlungen war und der andere mit seinen Fingern über Marys Wange strichen. 'Was tut er nur mit mir.' Fragte sich Maria noch bevor er einschlief und Mary es ihm gleichtat.


----------

1358 Wörter 

1.7.2017

Comment Log in or Join Tablo to comment on this chapter...
~

You might like mikita_san's other books...